So entscheiden Sie als Unternehmer bei Ihren auslaufenden Energieverträgen kaufmännisch richtig und bleiben entspannt!
Stromverträge enden meist zum 31.12. eines Jahres. So haben gerade viele Firmen Handlungsbedarf ihre Energieversorgungsverträge neu einzudecken. Es gibt hier 2 unterschiedliche Verhaltensweisen, die immer im Herbst eines Jahres einen großen Run auf Energiepreisanfragen entstehen lässt.
Die Einen haben schlichtweg vergessen, sich rechtzeitig um die Verlängerungsverträge zu kümmern. Die Anderen rechnen im Laufe des letzten Vertragsjahres ihrer Energieverträge damit, dass sich die Preise für Energie noch vergünstigen um dann, auf einem tieferen Preisniveau einzukaufen. Diese Rechnung geht nur sehr selten auf.
Die Energiekosten sind in den meisten Unternehmen große Kostentreiber und belasten die Unternehmen schwer. So erstaunt es nicht, dass sich Unternehmer dazu hinreißen lassen zu spekulieren und auf ein niedrigeres Preisniveau zu hoffen. Meist wird zu lange gewartet und durch den immer näher rückenden Ablauf der bestehenden Energieverträge muss gekauft werden, egal zu welchem Preis. Das alles kann vermieden werden, indem die bisherige Einkaufsstrategie hinterfragt wird und auf den Prüfstand kommt. Die richtigen Strategien erfahren Sie hier in diesem Artikel.
Die Schlussfolgerung: eingekauft wird wie vor 50 Jahren, obwohl sich der Energiemarkt gerade in den letzten 10-15 Jahren stark verändert hat.
Die wichtigste Regel
Kühlen Kopf bewahren und sich nicht selbst oder durch Andere unter Druck setzen lassen!
Der meiste Druck entsteht durch den Einkauf von Energie durch das altbekannte Terminmarktgeschäft. Hier wird für eine bestimmte Vertragslaufzeit, eine genau definierte Energiemenge eingekauft zu einem festen Preis während der gesamten Lieferperiode. Ausschreibungen werden organisiert und zu einem festen Zeitpunkt eingefordert. Entschieden wird nach Preis, das niedrigste Angebot bekommt den Zuschlag. Der niedrigste Preis einer Ausschreibung ist aber meist nicht das beste Angebot für die Unternehmen. Mehr als 90 % aller Einkäufe in der Energiebeschaffung laufen genauso ab. Als Ausnahme kann dieser Einkauf Sinn machen, aber eben nur als Ausnahme.
Die Schlussfolgerung: eingekauft wird wie vor 50 Jahren, obwohl sich der Energiemarkt gerade in den letzten 10-15 Jahren stark verändert hat
In den letzten Jahren haben die Auswirkungen der neuen Gesetzgebung, wie das EEG, völlig andere Einkaufsmöglichkeiten geschaffen, mit erheblichen Kostenvorteilen für die Unternehmen. Noch wissen zu wenige davon. Weshalb das so ist, dazu später mehr.
Sollte Ihr Vertrag zum 31.12. dieses Jahres auslaufen, so kündigen Sie ihn vorsorglich und fristgerecht. So haben Sie die Zeit gewonnen, um eine maßgeschneiderte Einkaufsstrategie für ihr Unternehmen zu entwickeln und die richtigen, sinnvollen Schritte einzuleiten.
Nun zurück zum Terminmarkt und weshalb Sie ihre Energie nicht nach dem Prinzip „Alles auf einmal“ einkaufen dürfen. Das „Alles auf einmal Prinzip“ ist überholt und veraltet. Kein Unternehmen kauft seinen Bedarf an Waren so ein. Weshalb sich das Prinzip „Alles auf einmal einkaufen“ im Energieeinkauf seit mehr als 100 Jahren gehalten hat, verdient eine Antwort. Diese Antwort ist leicht zu finden „weshalb etwas ändern, wenn es auch so geht“. Unter Kostengesichtspunkten macht es keinen Sinn am althergebrachten festzuhalten.
Zahlungsausfälle und nicht abgenommene Energiemengen durch Kunden führten bei vielen Energieversorgern zu einer Neubetrachtung des eigenen Marktes und der Kundenbestände. Ganze Branchen werden derzeit auf Grund der durch Corona verursachten Probleme mit Ausschluss oder Vorkasse belastet. Hohe Risikoaufschläge sollen die Kassen der Versorger wieder füllen und/oder Verluste ausgleichen. Das alles wirkt auf den Terminmarkt mit voller Wucht ein und lässt die Preise weiter steigen. Ein metallverarbeitendes Unternehmen bezahlt derzeit im Terminmarkt bei einem Verbrauch von jährlich 1.000.000 KWh und einer Belieferung für die Jahre 2021 und 2022 ca. 6 Cent/KWh.
Der „alles auf einmal Einkauf“ ihrer Energiemenge im Terminmarkt hat die letzten Jahre verhindert, dass sie an den Schwankungen der Börse profitieren konnten.
Kunden mit einem Jahresverbrauch von 1.000.000 KWh liegen je nach eingekauften Terminmarktpreis zwischen 15.000.- und 20.000.- € Ersparnis, diese hohe Ersparnis wandert nur dann in die eigene Kasse, wenn über den Spotmarkt eingekauft worden ist.
Das sind keine Fantasie-Zahlen, sondern Fakten, beruhend auf tatsächlichen Zahlen und Marktverläufen. Der Spitzenreiter an Einsparung im Monat September kam aus der KW 37 und wies eine erschreckende Ersparnis von 134.000.- € jährlich aus. Erschreckend deshalb, weil die Höhe der Ersparnis als ein Belegt für die falsche Strategie im Energieeinkauf gelten kann. „Alles auf einmal zu kaufen“ ist sensationell teuer und belastend für die Unternehmen.
Wenn Einkäufer auf fallende Preise warten, machen sie den Energieeinkauf zur Lotterie.
Wer sich weiter an den „bewährten“ Terminmarkt klammert, setzt auf teure Energiepreise. Moderne Energieverträge brauchen Flexibilität, wie Corona gezeigt hat. Diese benötigte Flexibilität finden Sie kaum im Terminmarkt.
Ein Einkaufsmodellwechsel muss her, um den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht zu werden. Frei von Risikozuschlägen und Nachforderungen wegen nicht abgenommener Energiemengen. Strafzahlungen werden fällig, wenn Sie wegen Corona oder anderen Gründen nur z.B. 60% der vereinbarten Energiemenge abnehmen konnten. Das ist ärgerlich und wird sehr teuer.
Was auf den ersten Blick sicher und komfortabel erscheint, ist in Wirklichkeit ein spekulatives und risikobehaftetes Geschäft. Damit auch ja keine Missverständnisse entstehen, ich rede vom derzeit völlig überschätzten Terminmarkt.
Welche Alternativen gibt es zum Terminmarkt?
Hier die neuen Wege im Strom- und Gaseinkauf für ihr Unternehmen.
Der Spotmarkt ist eine günstige und flexible Alternative. Lassen Sie sich nichts anderes einreden von den Verkäufern der Terminmarktmodelle. Die Zahlen sind eindeutig, die zukunftsbestimmenden Fakten transparent.
Der Spotmarkt wird bestimmt von Angebot und Nachfrage. Im Gegensatz zum Terminmarkt bezahlen Sie hier also nur das, was Sie auch wirklich verbrauchen, ganz ohne spekulative Risikoaufschläge, Mehr- oder Mindermengenregelungen.
Seit Februar 2019 sind die stündlichen Spotmarktpreise deutlich günstiger als die 2021er und 2022er Preise der Terminmärkte. So wundert es nicht, dass die Einsparungen der Unternehmen, die sich für den Spotmarkt entschieden haben, enorm sind.
Sogar negative Strompreise sind möglich
Immer öfter rutschen die Preise ins Negative und das gleich für mehrere Stunden hintereinander. Für Ihre Energieabrechnung bedeutet das, Sie erhalten Geld für die Abnahme von Energie, anstatt dafür zu bezahlen. Voraussetzung ist, dass Sie den richtigen Anbieter gewählt haben. Hier hilft die EDS B2B Ihnen gerne dabei!
Negativpreise entstehen hauptsächlich durch den zunehmende Einfluss erneuerbarer Energien. Diese verdrängen die teureren, konventionellen Erzeugungskapazitäten aus Atomkraft und Braunkohle mehr und mehr und drücken so den Strompreis nach unten.
Bisher waren Negativpreise nur im Energiebereich Strom zu finden. Ab dem 1. Oktober 2020 dürfen auch Gaspreise am Spotmarkt ins Minus gehen. Die Energiebörse European Energy Exchange (EEX) gab dies Anfang September bekannt. Damit können auch Unternehmen künftig im Gasbereich von negativen Preisen profitieren. Die Aussichten für Negativpreise im Gasbereich sind weiter sehr günstig. Der Gaspreis im Spotmarkt bewegt sich seit langem auf einem niedrigen Preisniveau. Auch bei den Gaspreisen ist der Preisunterschied zwischen den Märkten deutlich, besonders deutlich wird es beim Einsatz von Produktionsgas in den Unternehmen.
Hier die Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen!
- Ordnen Sie ihre Stromversorgung noch im September, bevor sich ihr Vertrag automatisch mit teuren Konditionen verlängert.
- Kündigen Sie vorsorglich ihren aktuellen Vertrag fristgemäß, so gewinnen Sie Zeit.
- Bewahren Sie die Ruhe, auf keinen Fall zu einer schnellen Entscheidung verleiten lassen.
- Der Terminmarkt bringt derzeit kaum Vorteile für ihr Unternehmen. Machen Sie sich vertraut mit dem Spotmarkt.
- Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis des Terminmarktes, frei von Kosten wie Risikozuschlägen
- Der Spotmarkt ist flexibel. Sie bezahlen nur was sie auch verbrauchen.
- Preisschwankungen des Energiepreises kommen nur im Spotmarkt bei ihnen an.
- Negativpreise bilden sich nur im Spotmarkt und das immer öfter.
- Der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien wird weiter Druck machen auf die Preise des Energiemarktes. Dieser Preisdruck kann im Wesentlichen nur im Spotmarkt genutzt werden.